14.08.2011

FACHOBERSCHULE / LYCÉE D'ENSEIGNEMENT PROFESSIONNEL: Neuer Zweig an Niersteiner Realschule plus nimmt Betrieb auf

Lycée d'enseignement professionnel


Ein neues Kapitel schlugen an diesem Morgen nicht nur die Schüler auf, die im Foyer der Realschule plus offiziell begrüßt wurden, sondern auch die Schule selbst, die mit Beginn dieses Schuljahres erstmals den neu eingerichteten Fachoberschulzweig für technische Informatik anbietet.

„Für Euch, beziehungsweise Sie, beginnt heute ein neuer Lebensabschnitt“, versicherte Schulleiter Hans-Jürgen Pitzer den Neuen, die teilweise bereits zuvor die Mittlere Reife in Nierstein erlangt hatten. Vor ihnen liege nun ein zweijähriger Weg, an dessen Ende die Fachhochschulreife stehe und damit zahlreiche weitere Möglichkeiten; von der höher qualifizierten Ausbildung über ein Studium an einer Fachhochschule bis hin zum Erreichen der Allgemeinen Hochschulreife. Generell biete der Fachbereich technische Informatik ,,enorme Zukunftsperspektiven“.

Fachkräfte in diesem Bereich würden gebraucht, so Pitzer, wobei der klischeehafte „Fachidiot“, der bis nachts vor dem PC sitze, ein Auslaufmodell sei: „Heute sind im IT-Bereich Leute gefragt, die mit Kunden und Kollegen umgehen können - hier kommen die Praktikumsbetriebe ins Spiel“, betonte Pitzer die Wichtigkeit auch des praktischen Ausbildungsteils. Besonders dankte der Schulleiter den beteiligten Unternehmen, in denen die Fachoberschüler in der elften Klasse drei Tage pro Woche tätig sind, und ohne die die Einrichtung des Fachoberschulzweigs nicht möglich gewesen wäre.

Dr. Jürgen Weis, Referent der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion Neustadt, verwies als Vertreter des Landes auf die sehr anstrengenden, zeitintensiven und arbeitsreichen Monate, die vor der Einführung der Fachoberschule standen und dankte allen Beteiligten für ihr Engagement.

Standortfaktor für die Verbandsgemeinde

Landrat Claus Schick (SPD) als Schulträger hob hervor, dass mit dem Besuch der Fachoberschule eine Tür aufgestoßen werden könne, die viele Chancen biete, und ermunterte die Jugendlichen, diese zu nutzen: „Es ist wichtig für unser Land, in diesem Bereich Fachkräfte finden zu können“, stand auch für Schick die Bedeutung des IT-Schwerpunkts fest. VG-Bürgermeister Klaus Penzer (SPD) freute sich, dass nach der Eröffnung der IGS in Oppenheim die Schullandschaft in der Verbandsgemeinde nun zum zweiten Mal in einer Woche erweitert wurde, denn gerade die Schulen seien ein wichtiger Standortfaktor für die VG. Niersteins Bürgermeister Thomas Günther (CDU) sprach von einem „guten und wichtigen Tag für die Gemeinde und den Schulstandort Nierstein“ und wünschte den Schülern Interesse und Kraft, den vor ihnen liegenden Weg zu beschreiten.

„Wichtig ist, dass man mit Spaß und Freude zu Schule und Praktikum geht und sich auch in Frustphasen durchbeißt“, legte Dr. Heiner Flocke, Geschäftsführer der Bodenheimer IC-Haus GmbH, als Vertreter der Praktikumsbetriebe den Fachoberschülern nahe. Zudem sollte bei aller Fachkenntnis auch die Allgemeinbildung nicht zu kurz kommen. Nach der Begrüßung durch Susanne Rosenkranz und Jörg Bienroth von Schulelternbeirat und Förderverein berichtete Alexander Eimer als Vertreter der Schüler aus den bereits seit Monatsbeginn gesammelten Erfahrungen im Praktikum, dass dieses eine gute Gelegenheit sei, das in der Schule Gelernte umzusetzen. „Wenn man in der Woche auch mal im Büro sitzen kann, fühlt man sich gleich viel erwachsener“, stellte er fest, bevor für den Jahrgang neben dem Praktikums- auch der Schulalltag seinen Anfang nahm

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